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Straßen- und Reisefotografie
Straßen- und Reiseportraits
Viele Fotografen haben in den letzten Jahren den spannenden Bereich der Straßen-. und Reiseportraits für sich entdeckt. Straßen- und Reiseportraits sind in der Fotografie dem Genre der Portrait-Fotografie zugeordnet, und nicht, wie man annehmen könnte, der Straßenfotografie. Deshalb gelten für gelungene und spannende Straßen- und Reiseportraits eher die Regeln der allgemeinen Portrait-Fotografie. Im Gegensatz zur Straßenfotografie sind sich die Personen bewusst dass sie fotografiert werden und haben ihr Einverständnis für das Portrait gegeben. Ziel ist es den Charakter und den Ausdruck der Person herauszuarbeiten. Die Straßenfotografie hingegen stellt immer die Situation des Augenblicks und den besonderen Moment in den Mittelpunkt. Beide Genres verbindet die Möglichkeit der Milieustudie, wobei bei Straßen- und Reiseportraits zu diesem Zweck die Umgebung und das Umfeld bei der Gestaltung der Portraits mit einbezogen werden muss.
Bewährte Vorgehensweisen
Es ist durchaus sinnvoll bewährte Vorgehensweisen für ausdruckstarke Straßen- und Reiseportraits zu kennen. Dabei geht es weniger um die Gestaltung, die ist immer abhängig von der Kreativität des Fotografen. Vielmehr handelt es sich um Tipps und Tricks um möglichst natürliche und authentische Portraitaufnahmen zu erreichen.
Suche nach interessanten Gesichtern
Der erste Schritt zu erfolgreichen Straßen- und Reiseportraits stellt immer die Suche nach ausdrucksstarken und interessanten Gesichter dar. Aber auch die Auswahl von introvertierten oder zurückhaltenden Personen kann zu außergewöhnlichen und authentischen Portraitaufnahmen führen. Die Frage nach dem Einverständnis ist ein weiterer wichtiger Schritt. Wie man das bewerkstelligt hängt stark vom Kulturkreis ab. Oft genügt ein Lächeln und ein Zeigen der Kamera, manchmal muss man aber auch explizit darum bitten und kurz erklären, warum man die betreffende Person fotografieren möchte.
Beziehung zum Betrachter
Wichtig ist, dass eine Beziehung zwischen der abgebildeten Person und dem Betrachter aufgebaut wird. Der Fotograf hat die Aufgabe, genau diese Beziehung während der Aufnahme herzustellen. Manchmal reichen dafür 2-3 Minuten, teilweise muss man aber wesentlich mehr Zeit investieren, um das Vertrauen der abgebildeten Person zu erlangen. Was immer hilft: lange Brennweiten vermeiden und möglichst nah an die Person herangehen.
Hintergrund zuerst
Eine bewährte Herangehensweise ist die Regel: „Hintergrund zuerst“. Ziel ist es dabei, die Personen möglichst in der jeweils vertrauten Umgebung zu fotografieren. Idealerweise findet die Aufnahme genau an dem Platz statt an dem man die Person angetroffen hat. Der Hintergrund ist vielleicht nicht immer ideal, aber bereits eine leichte Änderung der Perspektive kann zu einem guten Ergebnis führen. Sollte der vorhandene Hintergrund überhaupt nicht geeignet sein, ist es ratsam bereits vorher eine Alternative im Kopf zu haben. Auf alle Fälle sollte vermieden werden, mit der Person auf eine langwierige Suche nach einem geeigneten Hintergrund zu gehen.
Lichtsituationen
Nach der Wahl des Hintergrunds muss die Lichtsituation geprüft werden. Auch hier kann durch leichte Veränderung der Aufnahmeperspektive die optimale Beleuchtung erzielt werden. Optimal ist das weiche Früh- und Abendlicht, diffuser Schatten oder Gegenlicht. In Innenräumen muss das vorhandene Licht ausreichen. Es sollte möglichst auf künstliche Aufheller wie Reflektoren oder Blitz verzichtet werden. Andererseits können natürliche Aufheller, vor allem bei Schatten- und Gegenlichtaufnahmen, eine interessante Bildwirkung erzielen. Das kann zum Beispiel eine von der Sonne beschienene Wand oder auch der Boden sein. Dazu benötigt man zwar etwas Erfahrung, aber speziell für die Augenpartien des Gesichts sind die natürlichen Aufheller ideal.
Natürliche und authentische Portraits
Sinn und Zweck dieser Herangehensweise ist es die Zeit für die technischen Einstellungen für die eigentliche Portraitaufnahme zu minimieren. Denn genau diese Zeit entscheidet oft darüber, ob ein Straßenportraits natürlich und authentisch wirkt. Es spricht nichts dagegen sich je nach Situation auch längere Zeit mit der Person auseinanderzusetzen. Diese Zeit sollte man aber sinnvoll nutzen und mit der Person kommunizieren und deren Verhalten beobachten: fühlt sich die Person vor der Kamera wohl, ist die Person introvertiert oder extrovertiert, hat die Person Geduld? Und dennoch: wichtig ist, bereits die ersten 2 – 3 Aufnahmen möglichst optimal zu nutzen. Typisch für Straßenportraits ist, dass es nicht vorhersehbar ist wie lange man sich mit der Person beschäftigen kann. Jederzeit können sich Freunde oder Passanten einmischen und die Person verunsichern. Oder die Person verliert schon nach kurzer Zeit die Geduld oder das Interesse. Und manchmal ist es auch nur die besorgte Mutter, die ihrem Kind den Scheitel und den Kragen richtet und damit im schlimmsten Fall unbeabsichtigt jede Natürlichkeit der Situation zerstört.
Die beschriebenen Vorgehensweisen, Regeln und Tipps sind selbstverständlich nicht in Stein gemeißelt. Man sollte den Mut haben gewohnte Vorgehensweisen und Wege zu verlassen. Manchmal entstehen gerade dann die besten Aufnahmen. Andererseits, Fotografen die versuchen ohne Vorbereitung oder Erfahrung Straßen- und Reiseportraits aufzunehmen werden schnell feststellen, dass natürliche und ausdrucksstarke Portraits in diesen Fällen oftmals nur zufallsbedingt gelingen.
Über den Autor – Dietmar Temps
Dietmar Temps ist diplomierter Medien- und Photoingenieur sowie ausgebildeter Fotograf mit über 20 Jahren Berufserfahrung in der Medienbranche. Er lebt in Köln, Deutschland. Seine ersten beruflichen Schritte in der Fotografie konnte er als Fotoassisent in ganz Europe sowie in Amerika sammeln. Im Anschluss studierte er Photo- und Medientechnik an der Technischen Hochschule Köln. Aktuell liegt sein Hauptaugenmerk auf der Realisierung von Foto- und Internetprojekten mit einem starken Fokus auf Reisefotografie, Social Networking und Video Streaming.
Auf seinem Travel-Blog schreibt er über seine Fotoreisen an die schönsten Flecken dieser Erde, die er in den zurückliegenden Jahren unternommen hat. Darunter waren viele Reisen nach Afrika, Süd Amerika und Asien.
Auf seiner Webseite finden sich zahlreiche Foto-Serien seines fotografischen Schaffens das in Bildbänden, Magazinen und Travel Blogs veröffentlicht wurde.
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