Kate Jonker – Friends with Vision

Bist du Fotograf oder Videograf oder beides?

Ich beschäftige mich hauptsächlich mit Unterwasserfotografie, fange aber auch ab und zu die Schönheit unter Wasser im Video ein.

Wie bist du zur Foto-/Videografie gekommen?

Ich begann meine fotografische Reise im Alter von zehn Jahren, als eine Kamera mein wertvollster Besitz wurde. Als ich aufwuchs, faszinierten mich die komplizierten Details und Strukturen der Natur, und ich vertiefte mich in National Geographic-Magazine und Fotobücher. Obwohl ich an der Universität Wirtschaftswissenschaften und Grafikdesign studierte, blieb meine Leidenschaft für die Fotografie ungebrochen. Erst 1999, als ich das Tauchen erlernte, entdeckte ich die faszinierende Welt unter der Oberfläche. Von diesem Moment an war es für mich der logische Weg, meine Liebe zum Meer mit der Fotografie zu verbinden.

Was ist dein Foto/Video-Genre und was fasziniert dich an diesem?

Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Unterwasserfotografie, wobei ich eine besondere Vorliebe für Makroaufnahmen habe. Es hat etwas Magisches, die lebendigen Persönlichkeiten winziger Meeresbewohner wie Nacktschnecken und Fische einzufangen, die unsere Riffe bewohnen. Was mich antreibt, ist der Wunsch, die Wunder des Ozeans mit denen zu teilen, die sie vielleicht nie aus erster Hand erleben. Die Fotografie ist ein wirkungsvolles Mittel, um das Bewusstsein für die Schönheit und Zerbrechlichkeit unserer Unterwasser-Ökosysteme zu schärfen und die Betrachter dazu zu bringen, sich für den Schutz des Meeres einzusetzen.

Was ist bisher dein größter Erfolg oder deine größte Herausforderung?

Die Unterwasserfotografie hat eine Vielzahl von Herausforderungen, angefangen bei der sich ständig verändernden Wasserumgebung bis hin zu den technischen Schwierigkeiten, Licht und Farben unter der Wasseroberfläche einzufangen. Die Überwindung dieser Hindernisse erfordert eine Kombination aus Können, Geduld und Innovation. Einer meiner stolzesten Momente war der zweite Platz in der Unterwasser-Kategorie des Close Up Photographer of the Year-Wettbewerbs im Jahr 2023, eine Ermutigung für mein Engagement und meine Beharrlichkeit bei der Beherrschung meines Handwerks.

Wer oder was inspiriert dich am meisten?

Das Meer selbst ist meine größte Muse und birgt einen Schatz an Geheimnissen, die darauf warten, enthüllt zu werden. Jeder Tauchgang ist eine Gelegenheit, neue Wunder zu entdecken und sie mit meinem Objektiv zu verewigen. Aber es sind die Betrachter meiner Fotos, die mich wirklich inspirieren. Ich bemühe mich, das Wesen der Unterwasserwelt so zu vermitteln, dass es ein Gefühl des Staunens und der Ehrfurcht auslöst und andere dazu motiviert, sich für den Schutz der Meere einzusetzen.

Wie ist deine Herangehensweise? Gibt es etwas, was du während eines Shootings erreichen möchtest (wie zum Beispiel bestimmte Gefühle auszulösen o.ä.) oder spezielle Techniken, die du verwendest?

Mit meiner Makro-Unterwasserfotografie möchte ich nicht nur die komplizierten Details der Meeresbewohner einfangen, sondern auch ihre einzigartigen Persönlichkeiten. Ob ich Techniken wie Snooting für dramatische Beleuchtung oder eine geringe Schärfentiefe einsetze, um Motive zu isolieren – jede Aufnahme ist ein sorgfältig inszenierter Versuch, die Schönheit und Vielfalt der Unterwasser-Ökosysteme zu präsentieren. Bei Weitwinkelaufnahmen sorgt die sorgfältige Planung dafür, dass ich die Erhabenheit und Majestät der Unterwasserlandschaft in ihrer ganzen Pracht wiedergebe.

Warum sind akkurate Farben in deinem Workflow wichtig?

Eine genaue Farbwiedergabe ist in der Unterwasserfotografie von entscheidender Bedeutung. Umgebungslicht und künstliches Licht müssen ausgeglichen werden, um die wahren Farbtöne der Unterwasserwelt wiederzugeben. Ganz gleich, ob es sich um das Blau des Meeres oder die lebhaften Farben der Unterwasserwelt handelt – eine originalgetreue Farbwiedergabe sorgt dafür, dass der Betrachter die Schönheit des Ozeans authentisch erleben kann. Ohne eine akkurate Farbwiedergabe besteht die Gefahr, dass die Bilder ihre Wirkung verlieren und die beeindruckenden Eindrücke der Unterwasserwelt nicht wiedergeben.

Hast du Tipps oder Ratschläge für Fotografen, die gerade am Anfang ihrer Karriere stehen?

Tauchen Sie mit Leidenschaft und Zielstrebigkeit in die Unterwasserfotografie ein, ausgerüstet mit dem besten Equipment, das Ihr Budget hergibt. Investieren Sie in hochwertige Objektive und ein zuverlässiges Unterwassergehäuse, um Ihre Ausrüstung vor den Elementen zu schützen. Beherrschen Sie den manuellen Modus Ihrer Kamera, um ihre Möglichkeiten vollständig zu verstehen. Lernen Sie fleißig, sei es in Kursen, Workshops oder durch praktische Erfahrung. Seien Sie experimentierfreudig und lernen Sie aus Fehlschlägen – sie sind wichtig für Ihr Wachstum. Und vor allem: Gehen Sie beim Fotografieren mit Respekt vor dem Leben im Meer und der Umwelt vor, denn keine Aufnahme ist es wert, das empfindliche Gleichgewicht des Ozeans zu gefährden.

Über den Autor – Kate Jonker

Kate Jonker aus Gordon’s Bay, Südafrika, ist eine versierte Unterwasserfotografin und Autorin, Mitbegründerin des Tauchzentrums Indigo Scuba und Jurorin bei Unterwasserfotowettbewerben. Als Marelux-Botschafterin verwendet sie eine Canon R5 in einem Marelux MX-R5-Gehäuse, um das pulsierende Leben im Meer einzufangen – von winzigen Nacktschnecken bis hin zu den größten Meeresbewohnern. Ihre bevorzugten Objektive sind das Canon RF100mm Makroobjektiv und das Canon 8-15 Fisheye. Als qualifizierte Tauchboot-Skipperin und Tauchführerin setzt sich Kate mit ihren Bildern und Erzählungen für den Schutz der Meere ein. Sie bietet 1:1-Unterwasserfotografie-Coachings über Zoom und Online-Workshops an, um andere Unterwasserfotografen zu unterstützen. Dabei verbindet sie Kunst, Bildung und Engagement, um die Wunder der Meere zu ehren und zu schützen.