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Farbmanagement und natürliche Hauttöne
Bei der täglichen Arbeit der professionellen Fotografen fällt meist eine hohe Anzahl von Aufnahmen an. Daher ist es wichtig möglichst gleichbleibende und konstante Ergebnisse zu erzielen. Aus diesen Gründen empfiehlt sich der Einsatz eines geeigneten Farbmanagements um die Zeit für die nachträgliche Bildbearbeitung so gering wie möglich zu halten. Honorare werden überwiegend für die Aufnahmezeit und nur zu einem kleinen Anteil für die Bildbearbeitung bezahlt. Ist beispielsweise der Fotograf gezwungen im Nachgang eines Fotoshootings mehrere tausend Bilder manuell zu korrigieren kann dies sehr zeitraubend sein und wird möglicherweise nicht vergütet.
Zu unterscheiden sind kontrollierte Aufnahmesituationen wie beispielsweise Studio-, und Produktfotografie und unkontrollierte Aufnahmesituationen, üblicherweise in der Event-, Presse, Sport- und Hochzeitsfotografie. Das Farbmanagement im Allgemeinen zielt darauf ab, gleichbleibende und kontrollierbare Bildergebnisse mit korrekten Farben bei überschaubarem Bildbearbeitungsaufwand zu gewährleisten. Es gibt unzählige Bücher und Literatur über Farbmanagement, wobei überwiegend die Monitor- und Druckerkalibrierung sowie die Wahl des Farbraums und der Einsatz von Farbprofilen im Mittelpunkt stehen. Für Studiofotografen, die überwiegend für Printmedien fotografieren, ist ein korrekt aufgesetztes Farbmanagement zwingende Voraussetzung damit die Farben zum Beispiel von Bekleidung, Textilien oder Mode möglichst originalgetreu dargestellt werden.
Event- , Sport- und Hochzeitsfotografen stehen vor ganz anderen Herausforderungen. Sehr häufig werden diese Fotografen Vorort mit problematischen Lichtverhältnissen konfrontiert: Kunstlicht, Blitzlicht, Leuchtstoffröhren und Mischlicht. Sportfotografen dürfen oftmals in Hallen keinen Blitz verwenden und haben das Problem mit Leuchstoffröhren. Eventfotografen kämpfen immer wieder mit Mischlicht: Zu dem vorhandenen Kunstlicht der Innenräume und dem Tageslicht von oft großflächigen Fenstern kommt meist noch der eigene Blitz hinzu. Darüberhinaus werden in diesen Bereichen der Fotografie typischerweise völlig unterschiedliche Ausgabemedien adressiert: klassischer Print, Ausbelichtung auf Fotopapier oder Monitordarstellung für Online-Medien.
Für diese spezielle Gruppe von Fotografen ist das klassische Schema des Farbmanagements mit Farbprofilen und durchgehender Kalibrierung bis hin zum Drucker nur bedingt anwendbar. Ein wichtiges Kriterium in diesen Bereichen ist deshalb die Darstellung natürlicher Hauttöne. Im Prinzip fängt das Farbmanagement hier bereits bei der Auswahl der Kamera an. Vor allem wenn als Aufnahmeformat JPEG verwendet wird sollte die Kamera idealerweise bereits out-of-the-box möglichst natürliche Hauttöne liefern, so dass eine nachträgliche Bildbearbeitung weitestgehend vermieden werden kann. Eine Antiflicker-Funktion der Kamera verhindert ungewollte Farbstiche unter fluoreszierenden Lampen (Leuchtstoffröhren) und ist für Sportfotografen die in Hallen tätig sehr hilfreich. Event- und Hochzeitsfotografen wiederum versuchen durch ausgeklügelte Blitzeinstellungen das Umgebungslicht in die Aufnahme mit einfließen zu lassen um das harte Licht der Blitzgeräte abzumildern. Das kann zwar zu farbstichigen Aufnahmen führen, aber solange die Hauttöne natürlich dargestellt werden sind die atmosphärischen Aufnahmen mit Mischlicht den überblitzten neutralen Bildern oft vorzuziehen. Zudem kann durch das Einstellen der Bildkontrolle oder des Bildstils direkt an der Kamera (z.B. Farbton + Kontrast) Einfluss auf die Farbdarstellung genommen werden, was vor allem bei JPEG-Aufnahmen interessant ist, Im Gegensatz zu RAW-Aufnahmen können bei JPEG-Aufnahmen die Farben bei der Bildbearbeitung nachträglich nur eingeschränkt korrigiert werden.
Für professionelle Fotografen gilt nach wie vor, dass eine korrekte Monitor-Kalibrierung Voraussetzung für reproduzierbare und konstante Ergebnisse ist. Zusätzlich gibt es von Datacolor auch für Fotografen die nicht im Studio arbeiten Hilfsmittel wie beispielsweise der Spyder Cube oder Spyder Checkr. In Verbindung mit der neuen Funktion der „Referenzbilder“ in Lightroom können so selbst schwierigste Lichtverhälnisse Vorort recht gut beherrscht werden.
Über den Autor – Dietmar Temps
Dietmar Temps ist diplomierter Medien- und Photoingenieur sowie ausgebildeter Fotograf mit über 20 Jahren Berufserfahrung in der Medienbranche. Er lebt in Köln, Deutschland. Seine ersten beruflichen Schritte in der Fotografie konnte er als Fotoassisent in ganz Europe sowie in Amerika sammeln. Im Anschluss studierte er Photo- und Medientechnik an der Technischen Hochschule Köln. Aktuell liegt sein Hauptaugenmerk auf der Realisierung von Foto- und Internetprojekten mit einem starken Fokus auf Reisefotografie, Social Networking und Video Streaming.
Auf seinem Travel-Blog schreibt er über seine Fotoreisen an die schönsten Flecken dieser Erde, die er in den zurückliegenden Jahren unternommen hat. Darunter waren viele Reisen nach Afrika, Süd Amerika und Asien.
Auf seiner Webseite finden sich zahlreiche Foto-Serien seines fotografischen Schaffens das in Bildbänden, Magazinen und Travel Blogs veröffentlicht wurde.
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