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Datacolor Spyder Checkr Video: Ein ausführlicher Test auf einer Reise nach Japan – Teil 1 – Bei der Aufnahme
Datacolor hat ja vor einiger Zeit ein spannendes neues Produkt vorgestellt, und zwar den Spyder Checkr Video. Hierbei handelt es sich um eine tolle Lösung, um schnell und einfach sicherzustellen, dass mit den Farben und sonstigen Einstellungen wie etwa dem Kontrast oder Weißabgleich, in euren Videos und Fotos auch wirklich passt.
Als Hybrid-Shooter, der sowohl Fotos als auch Videos produziert, habe ich oft mit unterschiedlichen Formaten und Farbdarstellungen auf verschiedenen Systemen zu tun. Die Anpassung der Farbunterschiede in der Nachbearbeitung nimmt viel Zeit in Anspruch, und die Ergebnisse können immer noch leicht uneinheitlich sein, da ich normalerweise versuche, alles nach Augenmaß anzupassen. Vor allem wenn man mit verschiedenen Kameras arbeitet, kann es sehr frustrierend sein, wenn alles nahtlos zusammenpasst.
Aber es gibt gute Nachrichten: Datacolor hat kürzlich ein interessantes Produkt vorgestellt, den Spyder Checkr Video.
Es ist ein großartiges Werkzeug, um sicherzustellen, dass Farben, Kontrast und Weißabgleich korrekt eingestellt sind, um genaue, konsistente Ergebnisse zu erzielen.
Genau hierbei soll laut Datacolor der Sypder Checkr Video Abhilfe schaffen, indem man während des Drehs kurz eine sogenannte Referenzaufnahme erstellt und diese dann in der Nachbearbeitung zur Anpassung der Farbgenauigkeit verwendet.
Ich habe den Spyder Checkr Video daher gleich mit auf meine letzte Reise nach Japan genommen, wo ich unterwegs war um die herbstliche Stimmung des Landes einzufangen. Der Trip war für mich also die perfekte Gelegenheit den Checkr Video mal im realen Einsatz zu testen.
Doch bevor wir dazu kommen, schauen wir uns zuerst kurz einmal die Features von Datacolors neuster Lösung etwas genauer an.
Funktionen des Spyder Checkr Video
Der Spyder Checkr Video besteht im Prinzip aus einer weißen, sehr robusten Plastikhülle, welche diverse Farbkarten für unterschiedliche Zwecke beinhaltet. Die Hülle selbst ist ergonomisch geformt, sodass sie beim Halten stets gut in der Hand liegt und man die Farbkarten nicht aus Versehen berührt. Diese sind nämlich ziemlich empfindlich, damit sie die Farben in Abhängigkeit zum Umgebungslicht möglichst genau wiedergeben können .
Das Gehäuse selbst ist äußerst kompakt und kann so bei jeder Gelegenheit problemlos mitgeführt werden. Das kommt mir insbesondere auf Reisen sehr gelegen, da der Checkr Video nahezu keinerlei Platz im Rucksack oder der Tasche wegnimmt.
Im Inneren findet sich zunächst eine Color Pattern Card wieder, welche auf den Wiedergabe-Standard Rec.709 konfiguriert wurde. Auf dieser Karte befinden sich Farb Patches für das spätere Angleichen im Vectorscope eurer Video-Bearbeitungssoftware. Die Patches sind leicht glänzend, sodass man beim Erstellen der Referenzaufnahme etwaige Reflexionen, welche die Farbe im Video beeinflussen können, erkennt und vermeiden kann.
Gegenüber der Farbkarte befindet sich eine Grey Scale Card, welche für das Anpassen der White Balance und Kontraste eurer Aufnahmen wichtig ist.
Im zweiten Fach des Checkr Video sind eine Graukarte, ebenfalls für White Balance geeignet, sowie ein Fokusstern für das Einstellen eures Fokus bei Videoaufnahmen untergebracht.
Zusätzlich hat Datacolor auch spezielle Farbkarten für Fotografen beigelegt, sodass man diese gegen die Grau- und Fokusstern-Karte austauschen kann. So sind Hybrid-Shooter wie ich dann jederzeit bestens für Video und Fotoarbeiten gerüstet. Eine super tolle Idee, beides in einer Lösung bereitzustellen.
Aber kommen wir nun doch mal zu meiner Reise nach Japan und die generelle Benutzung des Spyder Checkr Video.
Verwendung des Spyder Checkr Video in Japan
In Japan war ich diesmal mit mehreren Systemen zur Erstellung von Foto- und Videomaterial unterwegs. Mit dabei hatte ich meine Canon EOS R5, mein Apple iPhone 13 Max Pro und den brandneuen DJI Osmo Pocket 3 Gimbal. Außerdem stand mir zeitweise eine Sony A7R 3 einer befreundeten Fotografin zum Testen zur Verfügung.
Jede dieser Kameras hat einen eigenen Farblook, bedingt durch herstellereigene Farbprofile, unterschiedliche Objektive sowie die verbauten Bildsensoren. Persönlich filme ich meistens mit meiner Canon R5 aber auch hin und wieder mit dem Osmo oder Smartphone. Ich war also sehr gespannt wie gut sich die unterschiedlichen Aufnahmen später zueinander angleichen lassen. Aber mehr dazu später.
Die Verwendung des Spyder Checkr Video ist denkbar einfach.
Wenn man für die Aufnahme bereit ist, hält man den Checkr Video geöffnet mit den Color Pattern und Greyscale Karten vor die entsprechende Kamera und erstellt eine kurze Referenzaufnahme. Wichtig hierbei ist, dass Reflexionen vermieden werden. Dazu neigt man den Checkr Video während der Aufnahme am besten ein klein wenig in alle Richtungen, um später einen passenden Frame auswählen zu können.
Das Ganze geht flott und ist im Prinzip kein zusätzlicher Mehraufwand am Set. Das finde ich persönlich super, denn es gibt nichts Schlimmeres als den kreativen Flow mit technischen Hindernissen zu unterbrechen.
Diese Referenzaufnahme macht man dann im Prinzip an jeder Location mit jedem der verwendeten Systeme. Wem die Farbgenauigkeit besonders wichtig ist, der sollte auch beim Wechsel des Objektivs oder bei sich ändernden Lichtverhältnissen zusätzliche Referenzen erstellen. So hat man diese zum Abgleich in der Postproduktion als zusätzliche Sicherheit zur Hand.
Falls man übrigens so wie ich solo unterwegs ist und den Checkr Video nicht selbst vor die Kamera halten kann, beispielsweise weil man so das Licht in der Umgebung nicht richtig einfangen kann oder man mit einem Teleobjektiv arbeitet, für den habe ich ebenfalls eine Lösung parat.
Und zwar haben mir die netten Leute von Fidlock ihr tolles VACUUM System zum Testen zukommen lassen. Dieses System bietet eine Auswahl an sogenannten Bases sowie Hüllen und speziellen Klebe-Patches mit einer Kombination aus Saugnapfelement und Magneten.
In meinem Fall benutzte ich als Base den VACUUM Mini Tripod und befestigte dann eines der Klebe Patches auf der Rückseite des Spyder Checkr Videos. Auf diese Weise kann ich entweder die Selfies Stick Funktion des Mini Trips für mehr Reichweite vor der Kamera verwenden, oder aber den Checkr Video nach Belieben in der Umgebung platzieren.
Im Prinzip war es das für den Teil on Location dann auch schon und man kann nach dem Erstellen einer Referenzaufnahme wie sonst auch mit dem eigentlichen Filmen vor Ort beginnen.
Teil 2 – In der Postproduktion
Über den Autor – Chris Martin Scholl
Chris Martin Scholl ist deutscher Reisefotograf & Videograf und bereits seit einigen Jahren Mitglied der Datacolor Friends with Vision. Sein Augenmerk liegt insbesondere auf urbanen Landschaften, Architektur- und Lifestyle-Fotografie und er ist mit der Kamera immer auf der Suche nach dem besonderen Moment.
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