Close
Choose Shop Pay at checkout and pay in 4 interest-free installments on orders between $50 and $3,000.*
How it Works:
* Payment options are offered by Affirm and are subject to eligibility check and might not be available in all states. California residents: Affirm Loan Services, LLC is licensed by the Department of Business Oversight. Loans are made or arranged pursuant to California Financing Law license.
Close
United States and Canada
*Canada shipping charges will be based on current currency conversion rates
Datacolor Spyder Checkr Video: Ein ausführlicher Test auf einer Reise nach Japan – Teil 2 – In der Postproduktion
Anpassung der Farbgenauigkeit in der Postproduktion
Persönlich benutze ich zur Videobearbeitung DaVinci Resolve, aber ihr könnt die folgenden Schritte auch mit jeder anderen nicht-linearen Videobearbeitungssoftware eurer Wahl umsetzen.
Zunächst bringe ich die gewünschte Referenzaufnahme in die Timeline und wechsele dann in das Color Tab.
Übrigens: Falls ihr im Log-Format eurer Kamera gefilmt habt, ist es wichtig, die Aufnahme zuerst in Rec.709 zu transformieren. Wie bereits erwähnt, ist die Farbkarte des Spyder Checkr Video ebenfalls auf diesen Standard genormt.
Als erstes suchen wir uns dann einen Frame in der Aufnahme aus, in welchem man die Color Patches und Grey Card des Spyder Checkr Video gut und ohne Reflexionen erkennen kann.
Jetzt wollen wir mit Hilfe der Referenzaufnahme nun die Farbanpassung in mehrere Schritte unterteilen. Dafür gibt es in DaVinci Resolve sogenannte Nodes. Das kann man sich in etwa vorstellen wie einzelne Ebenen in Photoshop. Hier legen wir jetzt pro Bearbeitungsschritt einen extra Node an, welchen wir dann auch entsprechend betiteln. Ihr könnt das auch alles in einem einzigen Node machen, aber ich finde es so übersichtlicher. Insbesondere falls man doch nochmals ein paar Anpassungen vornehmen muss.
Folgende Nodes lege ich mir persönlich an:
So, nun sind alle Vorbereitungen getroffen, lasst uns also mit der Anpassung beginnen.
1. Anpassung von Weißabgleich und Kontrast
Hierzu wechseln wir zuerst einmal auf die Waveform-Ansicht im Scopes Menu rechts unten.
Dann erzeugen wir ein Power Window und isolieren damit die Grey Card des Checkr Videos im Frame.
Jetzt navigieren wir zur Curves-Ansicht um die hellen und dunkleren Bereiche in der Aufnahme entsprechend anzupassen.
Wir bringen mit Hilfe der Curves die Schwarztöne in den Bereich zwischen 0 und 128 in der Waveform-Ansicht.
Anschließend verschieben wir die Weißtöne in den Bereich zwischen 896 und 1023.
Somit haben wir sichergestellt, dass ausreichend Kontrast in der Aufnahme vorhanden ist.
Für die Anpassung der Whiteblance müssen wir nun die einzelnen Farbkanäle in den Curves so gut wie möglich übereinander legen.
Hierzu klicken wir nacheinander die jeweiligen Kanäle für Rot, Grün und Blau an und verschieben die Kurve entsprechend, bis auf dem Waveform Tool alle Bereiche bestmöglich überlappen.
Dazu benötigt es zu Beginn oft etwas an Übung und das finale Ergebnis sollte dann in etwas so aussehen:
Wenn wir nun das Power Window wieder deaktivieren, können wir uns die bisherigen Anpassungen im Frame genauer ansehen.
Das war’s mit der Korrektur von Weißabgleich und Kontrast. Wenn Sie Ihre Referenz in einem schattigen Bereich aufgenommen haben, wie ich es im obigen Beispiel getan habe, während einige Teile der Szene im Sonnenlicht liegen, müssen Sie möglicherweise die Gesamthelligkeit nachträglich korrigieren. Dies lässt sich leicht bewerkstelligen, indem Sie z. B. die Verstärkung oder die Lichter in den Primaries-Farbrädern absenken oder einfach die Kurven erneut anpassen.
Gut, gehen wir also zur Anpassung des Farbtons über.
2. Anpassen der Hue (Farbverläufe)
Hierfür wechseln wir zuerst auf den zweiten Node und erzeugen dann erneut ein Power Window, diesmal aber um den Bereich der Color Pattern Card.
Anschließend wechseln wir von der Waveform Ansicht auf das Vectorsope.
Profi-Tipp: Hier ist es hilfreich, in den Einstellungen den 2x Zoom und Skin Tone Indikator zu aktivieren.
Anschließend wechseln wir in der Curves-Ansicht auf Hue Vs Hue, da wir ja die Farbverläufe entsprechend korrigieren wollen. Dann aktivieren wir unten einmal kurz jede Farbe.
Nun verschieben wir die einzelnen Farbpunkte auf den Curves, bis die jeweiligen Punkte im Vectorscope in Richtung der entsprechenden vorgemerkten Kästchen ausgerichtet sind, wie in den folgenden Screenshots zu sehen.
Das war es auch schon, und wir haben soeben erfolgreich die Farbverläufe unserer Aufnahme korrigiert.
Nun deaktivieren wir kurz das Power Window, bevor wir uns dem finalen Schritt, der Anpassung der Sättigung, widmen.
3. Anpassung der Sättigung
Auch hier isolieren wir die Farbkarte entsprechend durch ein Power Window und wechseln anschließend in den Curves auf HUE vs. Saturation, da wir nun die Sättigung für jede Farbe korrigieren wollen.
Wir nutzen das selbe Vorgehen, indem wir die einzelnen Farben entsprechend aktivieren und nun die Farbbereiche jeweils verschieben, bis die einzelnen Punkte im Vectorscope in den vorgesehen Kästchen landen.
Wie ihr sehen könnt, gibt es für jede Farbe zwei dieser Kästchen. Diese repräsentieren jeweils eine bestimmte Stärke der Sättigung. Welches man also wählt ist im Prinzip Geschmacksache. Ich nehme persönlich die äußeren als Anhaltspunkt, da ich eine intensivere Sättigung meiner Aufnahmen bevorzuge. Am besten probierst du hier ein wenig herum bis dir das Ergebnis gefällt.
Damit haben wir nun also auch die Saturation in der Aufnahme korrigiert. Ziemlich einfach, oder?
Wenn wir jetzt mal alle Nodes deaktivieren, um uns einen Vorher/Nachher-Vergleich anzusehen, dann stellen wir fest, dass sich hier einiges getan hat. Der Clip wirkt nun deutlich akkurater was die Farben angeht und auch die White Balance ist korrekt.
Wichtig ist nochmals zu betonen, dass wir nun entsprechend der Rec.709 konformen Farbkarte von Datacolor unsere Farbgenauigkeit angepasst haben. In Punkto Genauigkeit sind wir nun auf der deutlich sichereren Seite und eliminieren damit also auch potentielle Schwachstellen in unserem Workflow, wie etwa einen falsch kalibrierten Bildschirm oder unser subjektives Empfinden.
Merke: Diese Settings lassen sich nun relativ einfach per Copy und Paste auf alle weiteren Clips, welche an der gleichen Location mit dem gleichen System aufgenommen wurden, übertragen.
Vergleich verschiedener Kamerasysteme
Nun machen wir die gleichen Schritte einmal für die Referenzaufnahme, welche mit den anderen Systemen aufgenommen wurden und vergleichen dann nochmals wie genau diese nun aufeinander abgestimmt sind. Die folgenden Screenshots sollten dir eine ziemlich gute Vorstellung davon geben, was mit dem Spyder Checkr Video möglich ist.
Shinjuku Gate – Canon EOS R5 vs. Apple iPhone 13 Max Pro
Vorher
Nachher
Osaka Castle – Canon EOS R5 vs. Sony A7R III
Vorher
Nachher
Kyoto Temple – Sony A7R III vs. Apple iPhone 13 Max Pro
Vorher
Nachher
Mount Fuji – Canon EOS R5 vs. Apple iPhone 13 Max Pro
Vorher
Nachher
Wie ihr sehen könnt, sehen die Aufnahmen nach der Kalibrierung nicht nur deutlich besser und authentischer aus, sondern wirken auch, trotz der Verwendung unterschiedlichster Kamerasysteme, praktisch identisch. Abhängig von euren persönlichen Einstellungen kann es natürlich zu Unterschieden in der Helligkeit kommen, diese lassen sich allerdings schnell und stressfrei entsprechend angleichen. In Sachen Tonalität und Farbgenauigkeit wirken die Aufnahmen nun jedoch wie aus einem Guss und können somit in einem Projekt nach Belieben miteinander verwendet werden. Das Endergebnis ist ziemlich beeindruckend wie ich finde!
Mein persönliches Fazit
Datacolor hat mit dem Spyder Checkr Video meiner Meinung nach eine absolute Punktlandung hingelegt.
Nicht nur ist die Lösung sehr portabel, sodass man sie ohne weiteren Aufwand immer dabei haben kann, sondern man hat sich auch wirklich Gedanken zur Ergonomie und Flexibilität gemacht.
Mir gefallen die neu integrierten Ausbuchtungen an der Seite, mit denen sich das Gehäuse stets sicher in der Hand halten lässt. Weiterhin finde ich super, dass man auch die Farbkarten für Fotografen mit dazu gelegt hat, sodass insbesondere auch Hybrid-Shooter den Checkr Video als tolle All-In-One Lösung einsetzen können. Das spart nicht nur Nerven, was das Hantieren mit weiteren Lösungen angeht, sondern schont auch den Geldbeutel entsprechend. Die Verwendung on Location ist denkbar einfach und eine Referenzaufnahme ist mühelos und ohne nennenswerten Mehraufwand erstellt. Aber auch die Verwendung der Referenzaufnahmen in der Postproduktion ist selbsterklärend und man kann eine Anpassung der Farbgenauigkeit ohne Installation weiterer Software direkt in seiner gewohnten Arbeitsumgebung vornehmen. Damit ist der Spyder Checker Video in meinen Augen also nicht nur was für absolute Profis sondern für Content Creator jeder Art.
Als Hybrid-Shooter, der oft mit einer Vielzahl an Systemen und Formaten zu tun hat, ist der Spyder Checkr Video für mich definitiv eine sehr willkommene Lösung und ich werde ihn ab sofort in alle meine Projekte mit einbinden.
Über den Autor – Chris Martin Scholl
Chris Martin Scholl ist deutscher Reisefotograf & Videograf und bereits seit einigen Jahren Mitglied der Datacolor Friends with Vision. Sein Augenmerk liegt insbesondere auf urbanen Landschaften, Architektur- und Lifestyle-Fotografie und er ist mit der Kamera immer auf der Suche nach dem besonderen Moment.
Related Posts
Pemaquid Point Lighthouse – Eine meiner Lieblingslocations und wie die Jahreszeiten und ihre jeweiligen Rahmenbedingungen meine Aufnahmen beeinflussen
Datacolor Spyder Checkr Video: Ein ausführlicher Test auf einer Reise nach Japan – Teil 1 – Bei der Aufnahme
Zurück zur fotografischen Normalität – Nicolas Alexander Otto