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Fragen an Ralf Gräf
Wann und wie sind Sie zur Fotografie gekommen?
Schon mein Vater hat gerne fotografiert und schenkte mir bereits mit 8 Jahren meine erste Kamera. Von meinem ersten selbstverdienten Geld kaufte ich mir dann mit 16 meine erste Spiegelreflexkamera.
Betreiben Sie die Fotografie als Hobby oder verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt damit?
Ich bin Hobbyfotograf, und verdiene meine Brötchen als Professor für Zellbiologie an der Universität Potsdam.
Wie und wo ist dieses von Ihnen zum Fotowettbewerb eingereichte Bild entstanden? Gibt es eine Geschichte dazu?
Das Bild entstand auf einer winterlichen Tour durchs Hinterland auf der Suche nach dörflichen Motiven. Ich kam dabei zufällig an einer verlassenen ehemals sowjetischen Militäranlage vorbei, wo man die riesigen dort inzwischen errichteten Windräder hinter den verlassenen Plattenbauten der Soldatenfamilien schon von der Straße aus sah. Das Bild passte sehr gut in meine Serie namens „Plattenbau Swansong“, an der ich schon länger arbeite.
Wer und/oder was inspiriert Sie am meisten?
Das ist gar nicht einfach zu beantworten, da man ständig Bildern ausgesetzt ist, an deren Autoren man sich oft gar nicht erinnert. Besonders faszinieren mich Fotobücher von Gregory Crewdson, Nadav Kander, Andreas Gursky, Wim Wenders, und Peter Bialobrzeski, um ein paar zu nennen.
Wo liegen Ihre fotografischen Schwerpunkte?
Ich arbeite gerne an konzeptionellen Serien zu ungeschminkten Szenerien in Dörfern und Kleinstädten, habe aber auch schon inszenierte Fotos gemacht, wie bei meiner bekanntesten Serie „The Traveller“, und habe Freude an Landschaftsfotos.
Was ist Ihr nächstes fotografisches Projekt, Ihre nächste Herausforderung?
Derzeit fotografiere ich vor allem für meine Serien „Brandenburg Unplugged“ und „Anhalt Blues“.
Welche Rolle spielt Farbmanagement in Ihrem fotografischen Workflow?
Farbmanagement ist natürlich entscheidend dafür, dass meine gedruckten Bilder in Ausstellungen so aussehen wie ich sie auf dem Bildschirm bearbeitet habe.
Was machen Sie mit Ihren entstandenen Bildern, werden sie z.B. gedruckt, erstellen Sie ein Fotobuch, posten Sie sie in sozialen Netzwerken und auf Ihrer Website oder bleiben Sie einfach nur auf der Festplatte Ihres Rechners?
Am liebsten zeige ich meine Bilder in Ausstellungen. Dafür findet sich natürlich nicht immer eine Gelegenheit. Ich habe auch schon für eine Ausstellung einen Ausstellungskatalog als Zine produziert und ein erstes Buch zur Serie „Brandenburg Unplugged“ veröffentlicht.
Was möchten Sie fotografisch erreichen, wovon träumen Sie?
Ich möchte gerne weitere Fotobücher und Zines zu meinen Serien herausgeben. Ich träume irgendwann einmal eine große Werkschau an einem größeren Ausstellungsort zeigen zu können. Aber dafür muss ich sicher noch bekannter werden und mehr Zeit investieren. Da muss ich wohl noch bis zur Pensionierung warten…
Über den Autor – Ralph Gräf
Ich bin 58 und fotografiere schon seit meiner Jugend, doch erst seit meinem Umzug nach Potsdam in 2006 fand ich ein kreatives Umfeld um einen großen Teil meiner Freizeit für meine künstlerische Seite zu nutzen. Mit 11 meiner Freunde bilde ich das Kuratorium der Fotogalerie Potsdam e.V., einem Verein zur Förderung künstlerischer zeitgenössischer Fotografie. Meine Fotoarbeiten waren bereits in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen und in nationalen und internationalen Wettbewerben erfolgreich. Meine bisher größten Erfolge waren der Gewinn der Reisekategorie beim Sony World Photography Award 2017 und der Gewinn des Pangea Preises beim Siena „Creative Photo Award“ in 2020.
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